Kim Long Ly
eLearning-Büro MIN
Universität Hamburg
cc by-sa | 2016
Titelgrafik: "Web 2.0, Social Media und Blogging" Kim Long Ly CC-BY 4.0 erstellt aus "Spider web" Seymur Allahyarli CC-BY 3.0 US, "Social media" Gregor Črešnar CC-BY 3.0 US, "Blog" Oriol Carbonell CC-BY 3.0 US
Kim Long Ly
eLearning-Büro MIN
Universität Hamburg
cc by-sa | 2016
Abb.: Eine Tagcloud zu "Web 2.0"
Du hast sicherlich schon oft vom Web 2.0 gehört, aber was genau bedeutet dieser Begriff eigentlich? In Verbindung mit dem Web 2.0 wird meist von Social Media bzw. sozialen Medien gesprochen. Doch was sind soziale Medien und was sind ihre Merkmale?Abb.: "Spider web" von Seymur Allahyarli CC-BY 3.0 US
Der Begriff Web 2.0 beschreibt das aktuelle Leitbild und die Rolle eines Internetnutzers: Der heutige Nutzer ist nicht nur ein passiver Konsument von Inhalten, sondern kann gleichzeitig auch als aktiver Produzent selber Inhalte erstellen und diese anderen Internetnutzern bereitstellen. Man bezeichnet diese neue Rolle des Nutzers auch als "Prosument" (Produzent + Konsument) oder auch "Produser" (Produzent + User).
Abb.: "Social media" von Gregor Črešnar CC-BY 3.0 US
Social Media bzw. soziale Medien ist ein wichtiges Stichwort, wenn wir über das Web 2.0 sprechen. Social Media dient dabei als Werkzeug und ist das Grundgerüst, damit wir uns vernetzen und austauschen können. Ein wichtiges Merkmal von Social Media ist es, dass sie zum Großteil webbasierte Anwendungen sind auf die wir jederzeit online zugreifen können ohne dabei Softwareprogramme zu installieren.
Das hat den großen Vorteil, dass wir jederzeit ortsungebunden vernetzt sind und interagieren können, egal ob am Computer, Tablet oder Smartphone. Die Anwendungen und Daten befinden sich nicht auf einen lokalen PC sondern auf verteilten Servern. Ein weiteres Merkmal von Social Media ist die einfache Teilnahmemöglichkeit. Ein Nutzer kann ohne große technische Kenntnisse Inhalte erstellen, austauschen und kommentieren oder mit anderen Nutzern kommunizieren und zusammenarbeiten.
Zu den wichtigsten und verbreitetsten sozialen Medien gehören soziale Netzwerke (Facebook), Wikis (Wikipedia), Foto- und Videoportale (Instagram, Flickr, Youtube) und Blogs. In diesem Tutorial wollen wir uns Blogs genauer ansehen: Wie sind Blogs aufgebaut? Was für Inhalte kann ich mit einem Blog erstellen?
Abb.: "Blog" von Oriol Carbonell CC-BY 3.0 US
Blogs bzw. Weblogs sind im Grunde genommen Tagebücher, die öffentlich auf Websites publiziert werden. Die einzelnen Beiträge dieses webbasierten Tagebuchs werden meist in einer chronologischen Reihenfolge angezeigt – der aktuellste Beitrag steht dabei immer ganz oben auf der Seite.
Besucher eines Blogs können solche Beiträge nicht nur lesen, sondern auch direkt kommentieren und somit mit dem Autor des Blogs direkt kommunizieren und sich dadurch austauschen.
Das Layout eines Blogs kann individuell variieren, aber klassischerweise kann ein Blog in der Regel so aussehen:
Wie bereits vorgestellt besteht ein Blog aus vielen einzelnen Elementen und besonderen Funktionen. Wir wollen uns einige wichtige Funktionen eines Blogs genauer ansehen.
Die Beiträge sind das Hauptelement auf jedem Blog. Ob ein Beitrag nur aus einem Text besteht oder andere Medien wie Fotos oder Video eingefügt sind, ist ganz dir überlassen.
Einige Blogs sind vom Konzept her speziell so aufgebaut, um nur bestimmte Medien wie Fotos und Videos besonders im Vordergrund zu rücken. Schauen wir uns einige dieser Blogtypen mal an.
Fotos – Portfolio
Wenn du deine Fotos besonders im Mittelpunkt deines Blogs stellen willst, kannst du deine Beiträge als ein Portfolio anordnen. Portfolios kommen vor allem bei Fotographen und Designer zum Einsatz, um eine schnelle Übersicht ihrer Werke zu geben.
Videos - Podcasts
Möchtest du deine Video- oder Tonbeiträge vornehmlich veröffentlichen bietet sich das in Form eines Podcasts an. So kannst du deine Beiträge in einem Video- oder Player auf deinen Blog anbieten imd diese als abonnierbare Mediendateien zur Verfügung stellen.
Blog als Verwaltungssystem für eine Website
Dein Blog kann auch als ein reines CMS (Content-Management-System) für eine klassische Website fungieren. Damit können wir unsere erstellten Inhalte einfach in Form einer normalen Website verwalten. Du könntest dir also eine eigene Website erstellen ohne dabei Programmieren zu können.
Du kannst aber auch Inhalte auf deinen Blog erstellen und diese anstatt in der Tagebuchform eines Blogs als eine Website darstellen. Diese sogenannten statischen Seiten auf einen Blog sind der Regel Inhalte, die sich nicht mehr ändern werden wie zum Beispiel eine Startseite, Kontaktdaten oder ein Impressum.
Ein Permalink ist eine dauerhaft bestehende Internetadresse. Dadurch kannst du sicherstellen, dass man zu jederzeit und dauerhaft deine einzelnen Beiträge einschließend der zugehörigen Kommentare im Internet immer unter der gleichen URL findet.
Ein Trackback ist eine Benachrichtigungsfunktion, mit der du feststellen kannst, ob jemand auf anderen Blogs Bezug nimmt auf deine Beiträge. Es ist also ein Rückverweis in Form eines Links auf einem Blog, der auf den ursprünglichen Blogeintrag verweist. Dies wird auch als ein Backlink bezeichnet.
So kannst du immer verfolgen, ob andere Blogger sich auf deine Beiträge beziehen. Diese Funktion hilft dabei, verschiedene Blogs miteinander zu vernetzen.
Trackbacks geschehen in der Regel durch eine manuelle Eingabe. Blogsysteme bieten aber auch eine automatisierte Benachrichtigungsfunktion in Form eines Pingbacks an. Mit einem Pingback kannst du als Autor des Blogs jedes Mal eine Benachrichtigung anfordern, wenn ein anderer Blogger dich auf einen deiner Beiträge verlinkt.
Abb.: "RSS" von Alex Auda Samora CC-BY 3.0 US
Damit man immer über neue Artikel und Beiträge informiert wird, benötigt man einen RSS-Feed. Der Feed „füttert“ dich immer mit neuen Nachrichten, wenn es Veränderungen auf einem Blog gibt. Es gibt verschiedene Dateiformate, um die bereitgestellten Inhalte eines Blogs zu übermitteln doch das überwiegend benutzte Format nennt sich RSS (Really-Simple-Syndication).
Um diese Nachrichten eines RSS-Feed lesen zu können, brauchst du eine spezielle Software. Diese nennt man Feedreader oder auch Feedaggregator. So kannst du viele verschiedene RSS-Feeds von mehreren Blogs oder deine Lieblingswebseiten übersichtlich lesen und verfolgen. Beliebte Feedreader sind zum Beispiel Tiny Tiny und Feedly.
Abb.: Der Feedreader Feedly
Du kannst solche Feedreader nicht nur am Computer benutzen, sondern auch als App für dein Smartphone oder Tablet benutzen und kannst dadurch auf allen Geräten synchron über neue Nachrichten informiert werden.
Um deinen Blog mit zusätzlichen Funktionen auszustatten, kannst du Plug-ins installieren. Plug-ins sind Softwareerweiterungen, die als kleine nützliche Zusatzprogramme dienen um zum Beispiel ein Kontaktformular für deinen Blog einzurichten, dich mit deinen Konten bei sozialen Medien wie Youtube, Facebook, Instagram oder Twitter zu verbinden oder Video- und Audioplayer zu integrieren.
https://de.wordpress.org/plugins/: Hier findest du verschiedene Plug-ins für die Open-Source Blog-Software Wordpress.
Tags bzw. Schlagwörter helfen dir dabei, deinen Blog und deine Beiträge für den Leser übersichtlicher strukturieren. Du markierst deinen Blogeintrag mit bestimmten Stichworten dazu inhaltlich zusammenpassen. Dies erhöht die Benutzerfreundlichkeit deines Blogs und der Leser kann durch die angegebenen Tags schnell die Themen finden für die er sich interessiert ohne dabei alle deine Beiträge einzeln durchzulesen.
Für diesen Blogeintrag würde ich zum Beispiel die Schlagworte „Blogs“, „Social Media“ und „Web 2.0“ wählen.
Du kannst zum Beispiel eine Tag-Cloud als Plug-in für deinen Blog benutzen. Damit kannst du visuell alle relevanten Schlagwörter in Form einer „Wolke“ aus Worten auf deinen Blog darstellen. Je häufiger dabei ein Schlagwort auf deinem Blog benutzt wird, desto größer ist der Schriftgrad des Wortes.
In diesem Tutorial wollte ich dir eine kleine Einführung zu den Themen Web 2.0 und Social Media geben sowie die grundlegenden Funktion eines Blogs erklären.
Wie du siehst ist das technisch gesehen gar nicht so kompliziert und es steht dir eigentlich nichts mehr im Wege, deine selbst erstellten Inhalte in Form von Text, Bild, Video oder Ton auf deinen eigenen Blog zu veröffentlichen!
Kirchhoff, S. (2015). Online-Kommunikation im Social Web: Mythen, Theorien und Praxisbeispiele. Leverkusen: Verlag Barbara Budrich.
Sauer, M.(2010). Blogs, Video & Online-Journalismus. Köln: O'Reilly Germany.
Schweiger, W. (2010). Handbuch Online-Kommunikation. Wiesbaden: VS Verlag.
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