Mündliche Prüfungen bringen dich ganz schön ins Schwitzen? Hier erfährst du, wie du dich auf verschiedene Prüfungsformen vorbereiten und in der Prüfung einen kühlen Kopf bewahren kannst.

Die Möglichkeiten der Digitalisierung verändern auch die Art und Weise, wie Prüfungen durchgeführt werden können. eAssessments und Online-Prüfungen spielen dabei eine zentrale Rolle. Ob in Präsenz oder digital, mündliche Prüfungen sorgen bei vielen Studierenden für Nervosität. Bei schriftlichen Prüfungen kann man sich voll und ganz auf sich selbst und die Aufgaben konzentrieren – niemand stellt Nachfragen und die Reihenfolge in der man die Fragen bearbeitet bleibt einem selbst überlassen.

In der mündlichen Prüfung hingegen steht man als Prüfling auf einmal im Rampenlicht: Was passiert, wenn ich eine Frage nicht verstehe? Wie soll ich den Blick der Prüferin / des Prüfers deuten? Was passiert, wenn ich rot werde oder einen Blackout habe? Merken die Prüfer, was in mir vorgeht? Was halten die eigentlich von mir? Auf einmal spielt nicht nur das Wissen eine Rolle, sondern auch die Fähigkeit, sich selbst zu regulieren und in den Dialog mit anderen zu treten.

Sich mündlich Fragen zu stellen und zu behaupten ist nicht nur in Schule und Studium wichtig. Auch im Berufsleben wirst du Bewerbungsgespräche führen und Arbeitsergebnisse präsentieren und begründen müssen. Mit der richtigen Vorbereitung lassen sich auch mündliche Prüfungen sehr gut meistern. In diesem Beitrag stellen wir dir unterschiedliche Formen mündlicher Prüfungen vor und du erhälst Tipps für die Vorbereitung und das Verhalten in der Prüfung.

Hier ein Überblick über die unterschiedlichen Prüfungsformen:

Deine Stärken & Entwicklungsfelder

Bevor du dir unsere Tipps durchliest, denke doch noch einmal nach, wie deine letzte mündliche Prüfung lief. Was sind deine Stärken, auf die du bauen kannst? In welchen Bereichen möchtest du dich entwickeln bzw. dich anders verhalten?

Sieh dir unseren Tipps an – vielleicht gibt es etwas passendes für deine von dir gesetzen Entwicklungsfelder?

Tipps für die Vorbereitung & Durchführung

Für eine mündliche Prüfung gelten grundlegende Regeln, die dir ganz bestimmt schon bewusst sind. Nichtsdestotrotz schadet es nie, wenn du sie dir nochmal in Erinnerung rufst!

Deine körperliche Verfassung ist wichtiger Bestandteil bei der Vorbereitung deiner Prüfung. Achte darauf, dass du gut ausgeschlafen bist und etwas gegessen hast. Am besten nicht erst kurz vor der Prüfung essen! Bei Schlaflosigkeit oder akuter Nervosität helfen dir unsere Tipps.

Schaffe ein positives Bild

Stelle dir vor, wie du sicher und souverän auf die Fragen antwortest. Lass dich von der Nervosität nicht aus der Bahn bringen! Du hast dich gut vorbereitet und kannst selbstbewusst in die Prüfung starten. Wenn es Probleme gibt, helfen dir die Prüfer sicherlich!

Und wenn es mit der Nervosität doch schlimmer sein sollte, dann kommuniziere das mit deinen Prüfern, diese werden während der Prüfung sicher dafür Verständnis zeigen. In aller Regel sind die Prüfer verständnisvoll und wollen dich nicht quälen. Wenn du dann noch unsere Tipps zum richtigen Verhalten im Hinterkopf behältst, kann gar nichts schief gehen!

Sei pünktlich!

Mindestens 15 Minuten früher, je nachdem wie viel technische Vorbereitung du benötigst. Plane also spätestens am Tag davor wie und wann du zum Ort der Präsentation kommst und habe einen Notfallplan bereit, falls der Bus ausfallen sollte.

Suche Kleidung aus, die zum Anlass passt

Bei einer mündlichen Prüfung musst du nicht im Anzug erscheinen. Sei du selbst! Aber achte darauf gepflegt auszusehen, damit die Prüfer wissen, dass du die Prüfung ernst nimmst.

Nonverbal

Stelle Augenkontakt her, aber starre deine Prüfer nicht an. Manchmal kann es hilfreich sein auf die Reaktionen der Prüfer zu achten, lass dich dadurch allerdings nicht verunsichern!

Starte mit freundlicher Energie in die Präsentation. Deine Prüfer haben eventuell einen langen Tag vor sich und freuen sich bestimmt, wenn du ihnen gegenüber freundlich und respektvoll bist. Achte auf deine Körpersprache. Stehe bzw. sitze aufrecht und ohne deine Arme zu verschränken. Damit präsentierst du dem Prüfer und dir selbst Sicherheit.

Dialog

Um eine Prüfung in ein Gespräch zu verwandeln sind vor allem Folgende Dinge wichtig: Planung, Recherche und eine offene Art.

Mit dem richtigen Verhalten während deiner mündlichen Prüfung, kannst du ganz leicht die Atmosphäre lockern und die Prüfung in ein angenehmes Gespräch verwandeln.

Lasse den Prüfer ausreden. Solange der Prüfer spricht, kann er dir keine weiteren Fragen stellen, also höre einfach aufmerksam zu und falle nicht ins Wort. Wenn eine Nachfrage kommt, lass dich nicht verwirren oder einschüchtern. Wenn deine Prüfer merken, dass du verunsichert bist, werden sie genauer nachfragen. Bleibe daher gerade in diesen Momenten selbstbewusst.

Starte mit deinen Stärken und gehe bei der Beantwortung der Fragen am besten schon zu Beginn strukturiert vor. Rede bei der Beantwortung der Frage so lange wie möglich (je nach Prüfungsform) und leite selbst zur nächsten Frage oder Thema über. Wenn du selbst Verknüpfungen und Querleitungen herstellen kannst, beeindruckst du nicht nur deine Prüfer, sondern sie können dir solange du redest auch keine fiesen Fragen stellen. Versuche das Gespräch in deine Hand zu nehmen! Lass trotz Selbstbewusstsein Raum für einen Fluchtweg offen, damit du Dinge relativieren kannst. Wer sich zu sehr festlegt, wird leicht in eine Ecke gedrängt.

Tipps für den Notfall

Was tun bei einem Blackout?

Viele Studenten haben Angst vor einem Blackout, vor allem in der mündlichen Prüfung. Jeder kennt das Gefühl von einer Leere im Kopf und wird nervös aus Angst bei der Prüfung durchzufallen, was zusätzlich wichtige Regionen im Gehirn blockiert, wodurch man gelerntes Wissen nicht mehr abrufen kann. Doch was kannst du effektiv tun, wenn es auch dich erwischt?

Entscheidend ist, dass du auf die Situation nicht hilflos reagierst. Es ist wichtig, dass du dich möglichst schnell wieder soweit entspannst, dass du dein Wissen wieder abrufen kannst. Sei ehrlich zu deinem Prüfer und bitte um eine kurze Pause, du kannst kommunizieren, dass deine Gedanken gerade total blockiert sind und du dich kurz beruhigen musst. In aller Regel hilft dir dein Prüfer dann dabei!

Am besten hilft dann tiefes und konzentriertes Ein- und Ausatmen. Dadurch beruhigt sich dein Körper wieder und du kannst auf das gelernte Wissen zugreifen. Du kannst auch versuchen Dampf abzulassen. Wenn möglich, stehe auf und verlasse kurz den Raum und gehe ein paar Schritte zum Fenstern. Zerknülle einen Zettel oder ähnliches.

Wichtig ist, dass du nicht in Panik verfällst und zurück zu deiner Mitte findest. Schon vor der Prüfung solltest du versuchen dich nicht unnötig unter Druck zu setzen. Denke nicht an vergangene Prüfungen zurück, die vielleicht nicht so gut liefen. Viele Studenten machen den Fehler und denken an all die Inhalte, die sie vielleicht nicht ausreichend gelernt haben. Dabei ist jetzt der Moment gekommen Selbstbewusstsein aufzubauen und auf das zu vertrauen, was man gelernt hat. Zaudere nicht, sondern zeig was du draufhast! Mache dir selbst Mut und motiviere dich, dann kann es gar nicht erst zu einem Blackout kommen.

Was tun, wenn der Prüfer auf einer Antwort beharrt?

Du kommst einfach nicht auf die richtige Antwort, doch der Prüfer bohrt und bohrt immer weiter nach. Vielleicht bittet er dich ein Beispiel nochmal anders zu betrachten oder stellt zusätzliche Fragen, doch nichts hilft. Die Gefahr darin besteht wichtige Zeit zu verlieren für ein Thema, dass du nicht so gut beherrschst. In dem Fall ist es wichtig, dass du klar und transparent bist. Offensiv mit Nichtwissen umzugehen ist auch ein Zeichen von Souveränität.

Weitere Tipps

Bist du auf der Suche nach weiteren hilfreichen Tipps, haben wir hier für dich noch ein paar Referenzen verlinkt. Viel Erfolg bei der nächsten Prüfung!